In einem Haus leben, das auf erneuerbare Energien setzt, indem die Raumtemperatur immer angenehm ist und dessen Heizenergieverbrauch um ein Vielfaches geringer ist als in jedem traditionell gebauten Haus? Das und noch vieles mehr versprechen Passivhaus-Bauer. In diesem Artikel erklären wir dir, was Passivhäuser überhaupt sind, wie sie funktionieren und worauf bei deren Planung geachtet werden muss.

Das Passivhaus – Funktionsweise und Standard

Bei einem Passivhaus handelt es sich um ein Gebäude, das erneuerbare Energien wie Sonnenstrahlen, aber auch die Abwärme von Personen und Elektrogeräten zur Erwärmung nutzt. Durch die höhere Wärmedämmung geht kaum Wärme nach außen hin verloren, weshalb auf konventionelle Gebäudeheizung verzichtet werden kann.

Um dem Passivhausstandard zu entsprechen, darf der Heizwärmebedarf von 15 Kilowattstunden (das entspricht einem Energiegehalt von etwa 1,5 Litern Heizöl) pro Quadratmeter nicht überschritten werden. Zum Vergleich: der Heizwärmebedarf (in kWh/m² Nutzfläche/Jahr) beträgt in einem Neubau ca. 100 und in einem energiearmen Haus auch noch 50 kWh.

Eine eingebaute Lüftungsanlage regelt die Frischluftzufuhr. Etwa alle ein bis vier Stunden wird die gesamte Luft des Hauses ausgetauscht. Durch einen Erdwärmetauscher wird die frische Luft vorgewärmt und erst danach dem Haus zugeführt. Passivhäuser setzen meist auch zusätzlich auf Photovoltaikanlagen, um auch bei der Stromversorgung autark zu sein.


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Photovoltaikanlagen sind die perfekte Ergänzung zu Passivhäusern.


Passivhaus - Schematische Darstellung
Passivhaus - Schematische Darstellung

Vorteile des Passivhauses

  • Heizungs- oder Brennstofflagerräume sind häufig nicht notwendig – dadurch bleibt mehr Platz für Wohnfläche
  • Es werden keine Kaminzüge benötigt – dadurch entfallen Kaminkehrkosten
  • Keine Kosten für Heizkörper, Wand oder Fußbodenheizungen
  • 75 % weniger Heizkosten als bei klassisch gebauten Häusern
  • Aktiver Umweltschutz: 4.000 kg weniger CO2 Ausstoß im Jahr als bei herkömmlichen Gebäuden
  • Keine kalten Wände, keine Zugluft
  • Viel Lichteinfall – besonders im Winter wichtig zur Vorbeugung von Winterdepression
  • Gesundes Raumklima durch Frischluft-Filter
  • Niedriges Schimmelrisiko
  • Weitgehende Unabhängigkeit von Preissteigerungen für Energie
  • Feinstaub- und Pollenfilter – besonders Allergiker freundlich
  • Über den gesamten Lebenszyklus ist es günstiger als ein typisches Haus.

Nachteile des Passivhauses

  • Am Anfang höhere Investitionskosten von durchschnittlich 5-15 % (Wichtig: allerdings bei deutlich geringeren Nutzungskosten, was über den gesamten Lebenszyklus das Passivhaus sogar billiger macht, als ein herkömmliches).
  • Temperaturen einzelner Räume nur durch zusätzliche Regulierungen machbar
  • Trockene Luft im Winter
  • Schnelles Aufheizen im Sommer oder durch Gäste
  • Bei Stromausfall kommt es zu einem Stillstand der Lüftungsanlage
  • Lebensweise der Bewohner ausschlaggebend für die Kostenersparnis
  • Installation sollte durch Fachpersonal erfolgen
  • Wartungskosten

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Vor- und Nachteile des Passivhauses – was überwiegt?!

Die höheren Investitionskosten zu Beginn schrecken viele im ersten Moment ab. Bedenkt man allerdings, dass im Vergleich zu einem konventionell gebauten Haus pro Jahr bis zu 75 % Heizkosten gespart werden können, erscheint der Bau eines Passivhauses gleich attraktiver. Innerhalb von 20 Jahren hat man seine Investition durch die enorme Heizkostenersparnis wieder eingebracht. Ein immer wichtiger werdender Faktor ist das Thema Umweltschutz. Der ökologische Fußabdruck kann durch die Wärmegewinnung aus erneuerbarer Energie um 4.000kg CO2 pro Jahr gesenkt werden.

Die Raumtemperatur in Passivhäusern beträgt konstant 20 Grad. Dies wird meist jedoch nicht in allen Räumen gewünscht. Im Badezimmer z.B. empfinden es viele Menschen als angenehmer, wenn es etwas wärmer ist. Anders verhält es sich wiederum im Schlafzimmer. Dort empfinden viele eine niedrigere Temperatur als erstrebenswert. Um diese Temperaturunterschiede möglich zu machen, kommt es bei einem Passivhaus zu einem höheren Verbrauch an elektrischer Energie, da dafür zusätzliche Installationen nötig werden. Dieser Verbrauch könnte jedoch mittels einer Photovoltaikanlage kostengünstig gedeckt werden. Gerade im Bereich der Erzeugung erneuerbarer Energie spielen Photovoltaikanlagen eine große Rolle. Und sollte einmal mehr Energie als nötig produziert werden, kann diese entweder gespeichert oder ins Stromnetz eingespeist werden, was zu einer zusätzlichen Entlastung des Haushaltsbudgets beiträgt. Auch dem Stillstand der Lüftungsanlage bei Stromausfall, könnte durch eine Photovoltaikanlage vorgebeugt werden. Selbst wenn kein Strom mehr aus dem konventionellen Stromnetz fließt, könnte hier die Photovoltaikanlage einspringen und somit eine Rund-um-die-Uhr Stromversorgung garantieren.

Der Unsicherheitsfaktor Mensch

Wie hoch die Energieersparnis eines Passivhauses liegt, hängt entscheidend vom Verhalten der Bewohner ab. Denn das Leben in einem Passivhaus gestaltet sich anders, als man es von traditionellen Bauformen gewohnt ist. So wird beispielsweise das Lüften obsolet. Durch den ständigen Austausch der Luft ist mehrmaliges Lüften nicht mehr notwendig. Die Luft, die dem Passivhaus zugeführt wird, ist an das Wohnklima angepasst, weil ein Ziel der kontrollierten Wohnraumlüftung ist, dass auch keine Feuchtigkeitsunterschiede auftreten. Schimmelbildung ist daher ein Problem, das der Vergangenheit angehört. Trotzdem lüften, laut einer Studie des Instituts Wohnen und Umwelt, immer noch 15 % der Bewohner tagsüber im Schlafzimmer und sogar 24 % schlafen bei offenem Fenster. Das führt besonders im Winter dazu, dass das Haus auskühlt und es länger dauert, bis eine angenehme Raumtemperatur wieder hergestellt werden kann. Auch nach dem Kochen lüften 19 % der Studienteilnehmer, um damit unangenehme Gerüche nach draußen zu befördern. Interessant ist, dass im Bad nur noch rund zwei bis fünf Prozent der Bewohner lüften – trotz Wasserdampfs, der beim Duschen entsteht.

Kann ich mir ein Passivenergiehaus leisten?

Grundsätzlich ist zu beachten, dass ein Passivhaus 5-15% teurer ist als der Bau bzw. die Sanierung eines konventionellen Hauses. Allerdings amortisieren sich diese Kosten im Laufe von 20 Jahren. In Österreich werden momentan um die 10 % der Baukosten vom Staat gefördert - besonders nachhaltige Projekte werden außerdem auch besonders stark gefördert. Die Höhe ist außerdem abhängig vom Bundesland. Die Fördergelder müssen innerhalb von 30 Jahren zurückgezahlt werden. Der höhere Strombedarf kann durch eine Photovoltaikanlage finanziert werden. Durch Fortschreiten des Klimawandels verändert sich das Wetter weltweit und auch in Mitteleuropa steigt die Anzahl an Sonnenstunden stetig an. Strom aus Solarenergie zu gewinnen ist daher nicht nur kostengünstig, sondern auch nachhaltig und für lange Zeit gesichert. Es gibt immer noch viele, die aufgrund der hohen Erstinstallationskosten jedoch davor zurückschrecken, da sie der Meinung sind, dass sich diese Investition nicht rentiert.

Doch so gibt es bereits für Teilbereiche eines Passivhauses, wie die Solaranlage, auch Anbieter, die Photovoltaikanlagen günstig vermieten. Ein bisschen Passivhaus-Lifestyle ist also für fast jeden erschwinglich.

Wo du Photovoltaikanlagen mieten kannst und wie das überhaupt funktioniert ...

...erfährst du hier.

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